Gedanken sortieren

Die folgende Übung dient vor allem der Defusion, also der Fähigkeit sich von seinen Gedanken distanzieren zu können. Hierzu schreiben die Patienten negative Gedanken auf, die sie öffentlich in der Gruppe äußern können. Das können gerne so viele sein, wie sie ihnen einfallen.

Überlege dir verschiedene Kategorien, die für eine Sortierung von Gedanken sinnvoll sein könnten und schreibe sie sichtbar mit Edding auf Din-A4-Blätter und lege sie auf den Boden. Das könnten folgende Kategorien sein:

  • hilfreich / nicht hilfreich
  • bedrohlich
  • wahrscheinlich / unwahrscheinlich
  • belustigend
  • beruhigend /ängstigend
  • hinderlich
  • motivierend

Das sind nur ein paar Beispiele für mögliche Kategorien. Wenn Patienten nicht zurecht kommen oder eine Kategorie fehlt, können diese Gerne „on the fly“ ergänzt werden.

Die Patienten sortieren nun ihre Gedanken in die verschiedenen Kategorien und legen sie auf den Kategorien ab. Vorher lesen sie den Gedanken vor und begründen die Einordnung in diese Kategorie.

Im Anschluss können verschiedene Fragen geklärt werden, bei der Übung auftreten könnten:

  • Wie fühlten sich die Patienten beim Einsortieren / Abglegen der Gedanken?
  • Haben sich die Emotionen verändert beim Sortieren der Gedanken?
  • Haben sie das Gefühl, dass andere ähnliche Gedanken haben, die ähnlich quälend ist.
  • Was ist Defusion? Wozu dient diese Übung?
  • Wie haben sich die Patienten Gefühlt, als sie über ihre negativen Gedanken gesprochen haben?
  • Haben sie das Gefühl, dass das Einsortieren / Die Anteilnahme der anderen bei Ihnen Erleichterung hervorgerufen haben?

Ziel der Übung ist die Erkenntniss, dass das Sortieren der eignenen Gedanken dazu führen kann, dass sich ihre emotionale Qualität verändert. Wenn man Dinge ausspricht, kann dies eine Erleichterung sein. Manchmal merken wir dann, dass wir Quatsch reden, etwas befürchtetes unwahrscheinlich ist, oder sich die emotionale Qualität die erwartet wurde einfach verschiebt.